Sport Das Team Wu14 des SVO Handball Innsbruck wurde eingeladen an den 50. Sommerspielen der International Children’s Games (ICG) teilzunehmen, die von 11. bis 16. Juli 2016 in New Taipei City unter dem Motto „Be strong. Be friends.“ ausgetragen wurden.

„Eine einmalige Gelegenheit und tolle Herausforderung – das dürfen wir uns nicht entgehen lassen.“ so lautete der einhellige Tenor als die SVO-Mädels von dieser Chance erfuhren. Also vertraten die Handballerinnen aus dem Olympischen Dorf die Stadt Innsbruck in der Republik China auf Taiwan und durften dort bei einem international besetzten Turnier der Jahrgänge 2001 bis 2004 an den Start gehen.


Fernöstliche Gastfreundschaft

Knapp 24 Stunden Anreise musste die 20köpfige Innsbrucker Delegation, bestehend aus den SVO- Handballerinnen und Taekwondo-KämpferInnen, hinter sich bringen, bevor man erstmals einen Fuß auf taiwanesischen Boden setzen durfte.

Die Gastfreundschaft auf Taiwan war schlichtweg überwältigend. Kaum angekommen wurden die Handballerinnen aus dem Olympischen Dorf von einer einheimischen Schülergruppe, welche die Innsbrucker Delegation quasi adoptiert hatten, in Empfang genommen. Fortan sollten Sie bei all unseren Spielen als Unterstützung an unserer Seite weilen, uns in interessante Gespräche verwickeln und diese Augenblicke für die Ewigkeit auf Fotos festhalten.

Die Greifbarkeit der olympischen Idee

Die olympische Idee war im Athletendorf förmlich greifbar. Verbunden im Sport trafen rund 1500 SportlerInnen aus mehr als 80 Städten rund um den Globus friedlich zusammen um sich bei den International Children’s Games (ICG) in New Taipei City miteinander zu messen. Von Nordamerika (Kanada, USA, Mexiko) über Europa bis nach Asien (Korea, Thailand, Singapur) und Australien – mit SportlerInnen aus all diesen Regionen und noch vielen mehr konnte man sich treffen und austauschen. Nicht zuletzt die pompöse Eröffnungsfeier ließ allen Beteiligten die Bedeutung dieser Veranstaltung bewusst werden.

Auch sportlich sollte sich die Teilnahme an den ICG als einmaliges Erlebnis erweisen. Mit New Taipei City und Taichung warteten zwei Vertreter aus dem Gastgeberland, welche die SVO-Mädels sofort tief in den asiatischen Handball eintauchen ließen: enormes Tempo, extrem offensive Abwehrreihen und sehenswertes 1:1-Verhalten. Den Turniersieg ließ sich New Taipei City nicht nehmen und sorgte mit deutlichen Siegen gegen alle anderen Teilnehmer für klare Verhältnisse.

Der zweite Vertreter des europäischen Handballs stammte aus Ufa, rund 100km westlich des Urals gelegen, und stellte die SVO-Mädels vor gänzlich andere Herausforderungen. Die Russinnen hatten Physis sowie Kondition auf ihrer Seite und waren nicht zuletzt aufgrund der vorangegangenen Strapazen an diesem Tag außer Reichweite.

Gegen Taichung vermochten sich Bilkic, Anders & Co zumindest zeitweise ganz gut zu behaupten. Erst nach unglücklichen Gegentoren kurz vor dem Seitenwechsel setzen sich die Taiwanerinnen von den Handballerinnen aus dem Olympischen Dorf ab und waren in den zweiten 25 Minuten nicht mehr zu gefährden. Auch wenn es für den SVO Handball Innsbruck nicht für die Medaillen reichen sollte, konnten doch unschätzbare Erfahrungen gesammelt werden. Die Spiele fanden in einer spektakulären Abschlussfeier ihr Ende, als hunderte, von den AthletInnen mit Wünschen für die Zukunft, versehene Lampions in den Nachthimmel stiegen.

Einmalige Erlebnisse

Da sich die Innsbrucker Delegation sprichwörtlich am anderen Ende der Welt befand sollte natürlich auch der kulturelle Aspekt nicht zu kurz kommen. Eine zweitägige Stadtrundfahrt durch Taipei ließ die SVO-Handballerinnen in die Lebhaftigkeit einer asiatischen Großstadt eintauchen. In Museen und Gedächtnisstätten konnte den Spuren der Vergangenheit gefolgt werden. Tempel luden zur Andacht ein und quirlige Märkte gewährten den Handballerinnen aus dem Olympischen Dorf Einsichten in den Alltag von Taipei.

Rückblickend bleibt die Erfahrung, eine völlig andere Kultur, Menschen aus aller Herren Länder und sportlich neue Herausforderungen kennengelernt zu haben. Doch irgendwie stellt die Begegnung mit der olympischen Idee auch eine Rückkehr zu den Wurzeln unseres Stadtteils und des SVO dar, die ja in der Folge der Olympischen Spiele in Innsbruck geschaffen wurden.