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Sicher ist es ihnen, liebe Leserinnen und Leser, schon aufgefallen: Die Zäune (insbesondere billiger Maschendrahtzaun o.Ä.) und die Einfahrtsschranken und Stahlgittertüren bei Zu- und Ausgängen häufen sich zusehends.
Wir schön war es doch noch vor einigen Jahren, als man noch fast ohne Maschendraht vor den Augen auf die benachbarten Rasenflächen und Spielplätze mit den herumtollenden Kindern hinüberschauen konnte.

Die Eigentumshäuser waren bisher schon sowieso durchwegs mit einem Zaun umgeben und viele Hochhäuser mit Mietwohnungen haben sich diesen „Eigentumsallüren“ angeschlossen. Ich weiß schon – Eigentum muss geschützt werden – aber auch der Großteil der Mieter zahlt im Laufe seines Lebens fast gleich viel Miete, wie der Kaufpreis einer Eigentumswohnung ausmacht.
Gott sei Dank, dass es zwischen den städtischen Wohnblöcken noch nicht zu diesem allumfassenden Schutzbedürfnis gekommen ist.

Bei den Einfahrten zu den Garagen und Hauszugängen aber sind wir schon fast so weit. Beinahe wöchentlich kommt in unserem Stadtteil ein weiterer Schranken hinzu, sodass weder die Rettung noch die Polizei oder Behindertenfahrzeuge, aber natürlich auch keine Lieferanten oder gar Privat PKW’s bis vor die Eingangstüre vorfahren können, um einen schweren Koffer oder ein anderes schweres Teil direkt vor der Haustüre ausladen zu können.

Der Grund für diese „Schrankenflut“ sind jene unvernünftigen und mit wenig Sozialkompetenz ausgestatteten Mitmenschen, die die minimalsten Regeln einer nachbarlichen Beziehung nicht kennen oder einfach ignorieren. Sie nützen die „schrankenlose Freiheit“ einfach aus und lassen stundenlang, ja oft tagelang ihr Fahrzeug auf den Vorhöfen der Hochhäuser stehen. Seit neuestem gibt es aber eine strengere Überwachung und Meldung an den Wohnbauträger und eine Mahnung mit Strafgeld. Das wird vielleicht eine Ernüchterung sein und als Erziehungsmittel seinen Wert haben, aber die Schranken, die bleiben und stören auf vielfältige Weise.

Sie erinnern mich an unsichere Länder, die man eher meiden sollte, und an Großstädte wie, Istanbul, Johannesburg oder auch Rio de Janeiro, wo fast jedes Haus mit einem stabilen, oft mehrere Meter hohen Eisenzaun umgeben ist und jede Ecke mit einer Videoüberwachung „ausgeleuchtet“ ist. Ich hoffe, dass es bei uns nicht so weit kommt – aber: Wehret den Anfängen!

Wir, jeder Einzelne, sollten mehr Zivilcourage zeigen und jene, die sich an unsere üblichen Umgangsformen und Haus- und Parkvorschriften nicht halten darauf in möglichst netter und freundlicher Form auf ihr Fehlverhalten aufmerksam machen. Ich bin zuversichtlich, dass mehrere oder häufig Hinweise bzw. Ermahnungen bringen den gewünschten Erfolg bringen. Probieren wir es gemeinsam. Vielleicht können wir weitere Zäune und Schranken bei Ein- Zu- und Ausfahrten sowie Grünflächen verhindern oder gar bewirken, dass sie wieder abgebaut werden. Ach, wie wäre das schön – wie in alten Tagen.

FLU