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Liebe Leserinnen und Leser!
Um mit Hilfe der nötigen Hoffnung und Zuversicht aus der belastenden Corona-Pandemie positiv herauszukommen, hat die Redaktion Herrn Pfarrer Andreas Tausch gebeten, sich für uns im Editorial einzubringen.

Editorial

Während der Corona Krise hat es einige wenige Gründe gegeben, das Haus zu verlassen. Auch ich bin in den ersten Wochen viele Stunden am Balkon gesessen, habe gebetet und meditiert, gelesen und auch musiziert – ich hoffe zur Freude mancher Nachbarn. Ein Grund, das Haus zu verlassen war unter anderem, für andere einkaufen zu gehen. Ich habe das mit großer Freude gemacht. Dabei hatte ich einige Häuser, auch manche Wohnung – falls man hineindurfte – kennen gelernt, einige gute Gespräche geführt und es machte Spaß, den Apothekerinnen den neuesten Mund- und Nasenschutz vorzustellen. Es war während der Krise eine gute Gelegenheit, zusammen mit MitarbeiterInnen der Pfarre den sozialen Aspekt der Kirche zu leben.
Die offene Pfarrkirche mit einer Gebetsstunde in der Früh oder die regelmäßigen Gottesdienste, die in einer kleinen Gruppe erlaubt waren, sind für mich eine wichtige Kraftquelle gewesen.
Was mich sehr schmerzte, war das Verbot, an der Innpromenade und rund um den Baggersee zu spazieren. Diese Wege habe ich als ganz besondere Juwelen dieses Stadtteiles erlebt. Manches Mal bin ich noch am Abend, oft nach 10 nach der Arbeit eine Runde spaziert, wenn unter Tags kaum Bewegung möglich war. Ich war überrascht, was für wunderbare Möglichkeiten zur Bewegung sich in diesem Stadtteil anbieten.
Ebenso beeindruckt war ich von den ausgesprochen freundlichen Nachbarn im Haus, mit denen ich beim Krippenschauen oder bei manchem Kaffee einige schöne Stunden verbracht habe. Gerade durch das Musizieren während der Krise sind wir noch ein Stück zusammengewachsen.
Als besonders gelungenes Projekt in Neu Arzl finde ich das Wohnheim mit der modernen Kapelle. Wenn auch die Zeit gerade für die Bewohner besonders hart war, so freue ich mich auf den ersten Gottesdienst in der Neururer Kapelle, in der die Feier immer eine außerordentliche Atmosphäre hat. Es ist schön, dass dieser Ort des Gebetes in Zukunft den Passanten offen steht.
Seit ein paar Wochen wohne ich nun im Pfarrhaus in Rum. Ich bin während der letzten Wochen der Krise übersiedelt. Mit ganz großer Dankbarkeit schaue ich auf die fast zwei Jahre zurück, in denen ich in den Stadtteil des Olympischen Dorfes und in die Pfarre St. Pius hineinwachsen konnte.


Ihr Pfarrer Andreas Tausch