Der von der Künstlerin Fritzi Gerber 1984 ins Leben gerufene Malgruppe „Gruppe 84“ schloss sich Anfang der Neunzigerjahre auch Gerlinde Martini an, die im Olympischen Dorf seit 1972 wohnhaft ist. Bei etlichen Malwochen, die des Öfteren an den Gardasee führten, arbeitete sie unter fachkundiger Anleitung an ihrem Talent. Ein Beispiel ihres Schaffens prangt am Titelblatt dieser Ausgabe und erfreut hoffentlich alle Leser durch seine Farbenpracht und Aktualität.
Immerhin feiert die Pfarre St. Pius X. ihr 60-Jahr-Jubiläum. Das Bild entstand zwar schon vor etlichen Jahren, Gerlinde Martini schenkte es der Pfarre und der Philatelistenklub Olympisches Dorf mit Herbert Wiessner kreierte daraus eine Sondermarke, die auch zum Verkauf steht.
Gerlinde Martini wurde heuer im April 80 Jahre alt. Sie stammt aus Schwarzach/St. Veit, war vor der Familiengründung Zahnarztassistentin und hat vier Kinder, von denen eine Tochter an unserer Musikmittelschule unterrichtet und ein Sohn an der Pädagogischen Hochschule. Die Liebe zur Natur hat sie zur Malerei bewogen, die bevorzugten Techniken Aquarell und Acryl und die Freude an dieser Arbeit haben eine stattliche Anzahl von Werken hervorgebracht, die auch gezeigt werden wollen.
In ihrem Wohnhaus fand sie den geeigneten Ort für Ausstellungen, meist verbunden mit einer Weinverkostung, die mit Hilfe des Hausmeisters stattfinden konnten und einen äußerst regen Zulauf hatten. Der Verkauf der Bilder war Gerlinde Martini nie wichtig, sie hat sie lieber verschenkt, wollte niemanden zwangsbeglücken. Etliche hängen in ihrer Wohnung, für die meisten, so an die 60 Stück, mietete sie ein Abteil in der Lagerbox. Ein von ihr gefertigtes Portrait von Papst Pius X. ist im Besitz der Pfarre, wie auch das farbenfrohe Original des Titelbildes. Darauf sind die Hochhäuser unseres Stadtteiles überdimensional zu sehen und nur ganz klein unsere Kirche. Man könnte fast meinen, die Hochhäuser verneigen sich vor dieser. Aber das war nicht die Intention von Gerlinde Martini. Wie sie erklärte, habe sie damit zum Ausdruck bringen wollen, dass es bei uns im Olympischen Dorf jede Menge Hochhäuser gäbe, in denen Tausende Menschen wohnen. Im Verhältnis dazu sei die Kirche klein, aber immer noch groß genug für die wenigen Kirchenbesucher.
Sollte ihnen, liebe Leser das Titelbild von Gerlinde Martini gefallen, sie haben die einmalige Gelegenheit, dieses in Form von Briefmarken ab sofort in der Pfarre zu erwerben. Der Künstlerin sei herzlich für dieses Werk gedankt, verbunden mit allen guten Wünschen, besonders für die Gesundheit.
red